Beim Monitoring handelt es sich eine Dauerüberwachung eines Systems, beziehungsweise um die Dokumentation von Hinweisen. Zu den häufigsten Wolfshinweisen gehören, Losungen (Kot), Urinmarkierungen, Spuren, Wild- und Nutztierrisse sowie Aufnahmen von Wildkameras. Zu den weiniger häufigen Merkmalen gehören direkte Beobachtungen, Geheul oder Totfunde. Auch die Telemetrie ist eine sehr wertvolle Quelle für Informationen.
Für die Auswertung der Funde und Informationen benutzen wir im Rahmen des Projektes die SCALP-Methodik (Status and Conservation of the Alpine Lynx Population). Sie wurde ursprünglich für das Monitoring der Luchse in den Alpen entwickelt. Später wurde diese modifiziert und wird seitdem für das Monitoring von allen drei Großraubtieren in Deutschland genutzt (Bär, Luchs, Wolf). Zur Dokumentation der einzelnen Funde werden standardisierte Protokolle verwendet, die den Fundort, Zeitpunkt und die Eigenart der Funde beschreiben. Im Rahmen des Projektes werden Protokolle mit der gleichen Struktur wie in Deutschland genutzt. Die Bearbeitung und Auswertung der Daten nach dem gleichen Standard ermöglicht dann eine gute Datenübertragung zwischen den deutschen und tschechischen Fachleuten.
SCALP-Methodik teilt erhobenen Daten in drei Kategorien ein:
- C1 eindeutige Nachweis – Kategorie, welche die eindeutige Anwesenheit des Wolfes in einem bestimmten Gebiet bestätigt. Zu diesen Nachweisen zählen: Fang, Totfund, genetischer Nachweis, gesicherte Fotoaufnahmen, telemetrische Daten.
- C2 bestätigte Hinweis – in diese Gruppe gehören alle Funde, welche bestimmte Bedingungen für die Einordnung in diese Kategorie erfüllen. Alle Hinwiese, welche in die Kategorie C2 gehören, müssen durch eine geschulte Person bewerten werden. Bei frischen Funden (Kot, Harn, Blut, Speichel, Haare) werden Proben für die genetische Analyse gesichert, welche die Tierart eindeutig bestimmen können.
- C3 unbestätigte Hinweise – in diese Gruppe gehören alle Beobachtungen oder Informationen, die von den Personen stammen, die keine Erfahrungen im Monitoring von Großraubtieren haben. Gegebenenfalls handelt es sich um Informationen, die im Gelände nicht nachvollzogen werden können. In diese Kategorie gehören auch Funde, welche die Bedingungen für die Einordnung in C2 nicht erfüllen. Diese Kategorie kann in drei Teilgruppen eingeteilt werden – wahrscheinliche, mögliche und unwahrscheinliche Hinweise.
VERÖFFENTLICHUNGEN
Karte zum Wolfsvorkommen im Projektgebiet im Monitoringjahr 2017/2018 basierend auf den Ergebnissen der Kategorie C1 der SCALP-Methodik